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Holzbaupreis Steiermark/G. Ott

Lebensräume aus Holz

Inhaltsverzeichnis

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Der geniale Baustoff

Holz ist ein genialer Roh-, Werk- und Baustoff.
Er gewinnt angesichts der Klimaveränderung und der unterschiedlichen Umweltbelastungen immer stärker an Bedeutung. Er ist in unserem Land in hohem Ausmaß vorhanden und wächst stets nach. Trotz erhöhter Holznutzung haben die Holzvorräte in unseren Wäldern in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.
Als Baustoff weist Holz herausragende Eigenschaften auf. Es hat eine hohe Tragfähigkeit, dämmt ausgezeichnet und erzeugt ein angenehmes Raumklima. Darüber hinaus können Holzbauten nicht zuletzt wegen des hohen Vorfertigungsgrads in sehr kurzer Zeit errichtet werden.
Die Möglichkeiten, Holz als Baustoff einzusetzen, sind nahezu unbegrenzt. Weltweit werden damit Hochhäuser, Hallen mit riesigen Spannweiten, Flughafengebäude, große Büro- und Gewerbebauten oder Hotelanlangen errichtet. In dieser Ausgabe haben wir uns auf Einfamilienhäuser konzentriert und dazu auch über die Landesgrenzen geblickt. So stellen wir unter anderem Bauten vor, die bei den Holzbaupreisen in anderen Bundesländern ausgezeichnet wurden. Die Beispiele unterscheiden sich in Stil und Größe, aber sie haben eines gemeinsam: Holz hat eine tragende Funktion. Die Bauten wurden in Übereinstimmung mit dem Umfeld und auf die individuellen Bedürfnisse der Bauherren hin umgesetzt. Und sie zeigen, wie Holz im Innenraum für Stimmung sorgt.

proHolz Kärnten

Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut
Foto: Ferdinand Neumüller
Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut
Foto: Christian Brandstätter
Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut
Foto: Adolf Bereuter
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Hasslacher

Neuer proHolz Kärnten Obmann

Neuer proHolz Kärnten Obmann
Foto: Erich Varh

Johann Weinberger ist der neue Obmann von proHolz Kärnten. Er übernimmt die Aufgaben von Leopold Schnaubelt, der im Vorjahr verstorben ist. Der neue Obmann blickt auf eine lange Tradition im Holzgeschäft zurück. 1854 begannen seine Vorfahren mit einem kleinen Sägewerk, heute ist die Weinberger Holz GmbH in Reichenfels im Lavanttal ein Hochtechnologie-Unternehmen in der Holzverarbeitung, zu dem auch ein Forstbetrieb gehört. 2010 ist ein Standort in Abtenau, Salzburg, dazugekommen.
Weinberger, der sechste Johann an der Spitze des Unternehmens seit dessen Gründung, hat an der Fachhochschule Kuchl den Studienlehrgang für Holztechnik und Holzwirtschaft mit Auszeichnung als Diplom­ingenieur abgeschlossen. Er machte seine ersten beruflichen Erfahrungen in der SHI Holzindustrie GmbH & Co KG in Abtenau und stieg anschließend in den elterlichen Betrieb ein. Im Vorjahr übernahm er von seinem Vater die Leitung des Familienunternehmens.

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Im öffentlichen Bau könnte mehr kommen

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Was wurde in den vergangenen Jahrzehnten erreicht?
Johann Weinberger: Erreicht wurde, dass Holz als nachwachsender und ökologischer Baustoff wahrgenommen wird, der einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Das Image von Holz hat sich in dieser Zeit deutlich zum Positiven gewandelt. Die Vielfalt an architektonischen Möglichkeiten, mit Holz zu bauen, wurde durch Innovationen und Produktneuheiten stark erweitert.

Wo sehen Sie Entwicklungspotenzial?Im öffentlichen Bau gibt es so viele beeindruckende Beispiele – hier könnte in Kärnten noch sehr viel mehr kommen. Kindergärten, Schulen, Konzerthäuser und Hochhäuser zeigen anderswo, dass Holz nicht einfach nur Lösungen in Themen wie Brandschutz, Akustik und Raumklima etc. bietet, sondern sogar Maßstäbe setzt.

Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell für die Holzbranche?Hier sehe ich einen großen Kommunika­tionsbedarf um den Wert des Holzes – vor allem im Vergleich zu anderen Baustoffen – wieder in das richtige Licht zu rücken.

Welche Ziele setzen Sie sich kurz- bzw. langfristig?Die lange Nutzungsdauer von Holzbau­werken muss stärker in das Bewusstsein gebracht werden. Viele, teils über 500 Jahre alte Bauwerke in Holz werden noch immer genutzt und sind Zeugnis der langen Haltbarkeit und damit seiner Nachhaltigkeit. Die Wertbeständigkeit der Immobilien und die sehr hohe Flexibilität bei Nutzungsänderungen sind die Voraussetzung für zeitgemäßes Bauen. Wenn wir den Kampf gegen die Klimaveränderung aufnehmen, müssen wir den Ausstoß von CO2 reduzieren. Da kommt Holz ins Spiel. Denn mit Holzbauten konservieren wir CO2, anstatt es in die Atmosphäre zu blasen. Mit dem Einsatz von Holz erreichen wir eine echte Kohlenstoffsenke für Generationen. Neben den vielen anderen Vorteilen von Holz ist gerade DAS eine Stärke von Holz. Dieser Umstand muss viel stärker und lauter in das Bewusstsein der Menschen gelangen.

Wo sehen Sie für die Zukunft neue oder verstärkte Chancen für Holz?In der Wohnraumverdichtung in Städten und Dörfern. Holzkonstruktionen sind „leicht“ und in Kombination mit der schnellen Bauzeit ist das wohl eine der größten Chancen im Hochbau – das wird in Zukunft noch viel wichtiger werden.

Holz hat viele herausragende Eigenschaften. Welche schätzen Sie besonders?Seine Behaglichkeit. Wer einmal in einem Holzhaus gewohnt hat, wird es nicht mehr missen wollen.

Haben Sie eine Lieblingsholzart?In unseren Wäldern sehe ich die verschiedenen Baumarten mit- und nebeneinander wachsen. Da fasziniert mich die Robustheit und Genügsamkeit der Zirbe, die es ihr ermöglicht, in Höhenlagen an exponierten Lagen zu wachsen, wie kaum eine andere Baumart.

Ein Interview mit Johann Weinberger finden Sie hier.

Videos über Bauen mit Holz

proHolz Kärnten bietet allen Interessierten kostenlose und firmenneutrale Informa­tionen zu Bauen mit Holz. In Videos gibt der Holzbaufach­berater einen Einblick in wesentliche Bereiche des Holzbaus.

Für ein aktives Dorfleben

Das Gebäude der FF Hühnersberg entsprach nicht mehr den notwendigen Anforderungen. Bei der Neuplanung entstand die Idee, für die Menschen des Ortes ein Mehrzweckgebäude zu errichten.

Für ein aktives Dorfleben
Fotos: Christian Brandstätter

Der Hühnersberg ist mit 130 Haushalten stark besiedelt und wir haben viele aktive Vereine sowie eine Wasser- und Weggenossenschaft“, erzählt Marika Lagger-Pöllinger, Bürgermeisterin der Gemeinde Lendorf, zu der Hühnersberg gehört. Die Freiwillige Feuerwehr sei unverzichtbar für den Ort und gleichzeitig wollte man den Vereinen und vor allem auch der Jugend des Ortes eine attraktive Infrastruktur für das Dorfleben bieten, um der drohenden Abwanderung der ländlichen Gemeinde entgegenzuwirken, erklärt sie.
Und so entstand mit Förderungen des Landes Kärnten und der Lokalen Arbeitsgruppe (LAG) Nockregion ein dreigeschoßiges Mehrzweckgebäude. Die unterste Ebene gehört der Feuerwehr, sie ist zum Teil in den Hang hineingebaut und wurde in Massivbauweise ausgeführt, in einfachem Sichtbeton mit rauer Oberfläche. Darauf ruht ein Holzriegelbau aus Fichtenholz. Fassade, Fenster und Böden wurden in Lärche gefertigt.
Im ersten Stock, der sich zum kleinen Dorfplatz öffnet, können die Vereine Sitzungen oder Kurse abhalten und Feiern veranstalten. Das oberste Geschoß mit Weitsicht über das Tal steht der Jugend für ihre Freizeitgestaltung zur Verfügung.
„Das Gebäude bedeutet einen Mehrwert für den ganzen Ort und darüber hinaus für die Gemeinde Lendorf“, sagt Feuerwehrhauptmann Simon Taurer. „Es ist eine runde Sache.“ Die Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hohengasser Wirnsberger sowie den bauausführenden Unternehmen habe ausgezeichnet funktioniert, so Taurer.
„Wir haben ein modernes, funktionelles Gebäude bekommen. Der Holzbau passt in die Landschaft und wir haben auch entschieden, die Lärchenschalung der Fassade unbehandelt zu lassen, sie wird sich im Lauf der Jahre der Umgebung anpassen“, sagt die Bürgermeisterin. Sie schätzt auch das besondere Raumklima in den beiden Obergeschoßen und den feinen Holzgeruch. „Wände, Decken, Böden, alles ist aus Holz. Es ist wunderschön. Wir sind sehr stolz darauf“, meint sie.

Für ein aktives Dorfleben
Für ein aktives Dorfleben
Das Gebäude wurde in den Hang gebaut. Die Feuerwehr nutzt das unterste Stockwerk, während sich die Räume der Vereine auf der anderen Seite auf einen kleinen Platz hin öffnen
Planung: Hohengasser Wirnsberger Architekten
Für ein aktives Dorfleben

Mit Balsamico und Stahlwolle

Auf einem kleinen Grundstück im Siedlungs­verbund das Maximum herauszuholen und gemütlichen Wohnraum zu schaffen, war die Intention von Architektin und Bauherren.

Mit Balsamico und Stahlwolle
Fotos: Ferdinand Neumüller, Johannes Puch

Die Hauptforderungen der Familie lauteten: Es muss gemütlich sein, und alle – Eltern und die beiden Söhne – müssen sich darin wohlfühlen. Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit spielte eine Rolle. Da eine Holzfassade ebenfalls auf der Wunschliste der Bauherren stand, war die Entscheidung für einen Holzriegelbau zu Beginn der Planung rasch gefallen.
Die Farbe der Lärchenfassade resultiert aus der Mischung von Balsamico-Essig und Stahlwolle. Um den gewünschten Farbton zu erhalten, legt man die Stahlwolle in Essig ein. Den finalen Touch erhielten die Lärchendielen schließlich mit einem Anstrich aus Leinöl. Die goldenen Umrandungen von Fenstern und Terrasse geben dem Bau eine warme, harmonische Ausstrahlung. „Das war die Idee der Architektin Stefanie Murero. Wir waren am Anfang skeptisch, aber es passt wirklich sehr gut“, sagt der Bauherr.
Die Fichtendecken in den Räumen und die Holzfenster sind weiß lasiert, die Böden, Möbel und die Stiege aus Eiche stehen im reizvollen Kontrast zum sonst weißen Ambiente. Der Wohnbereich mit einer Raumhöhe von 2,80 Metern ist durchgehend offen. Der Küchenblock geht in gerader Linie in den Essbereich über, vom Wohnzimmer geht’s ums Eck in einen Büroraum, der bei Bedarf durch eine Trennwand geschlossen werden kann.
Auf einen Keller wurde verzichtet, die Räume im Obergeschoß reichen bis unters gut isolierte Dach. Zwei große überdachte Terrassen – im Erdgeschoß Richtung Süden, im Obergeschoß im Osten und über die gesamte Hausbreite – ermöglichen je nach Sonneneinstrahlung in der warmen Jahreszeit den ganzen Tag über den Aufenthalt im Freien.
Eine Mischung aus einerseits Abgeschlossenheit und gleichzeitig Offenheit wurde auf dem kleinen Grundstück in dem dicht besiedelten Klagenfurter Stadtteil klug umgesetzt. Während man auf der großzügigen Südterrasse abgeschirmte Zurückgezogenheit genießen kann, geht die Zufahrtsstraße barrierefrei in Carport und Zugang über.

Mit Balsamico und Stahlwolle
Mit Balsamico und Stahlwolle
Die charakteristische Fassade und der Kontrast zwischen Hell und Dunkel zeichnen das Gebäude aus
Planung: MURERO BRESCIANO architektur ZT GmbH
Mit Balsamico und Stahlwolle

Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut

Ein burgenländischer Streckhof wurde mit neuem Leben erfüllt und ist ein Beispiel für zeitgemäßes Weiterbauen alter Traditionen.

Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut
Fotos: Juri Troy

Uns war wichtig, dass sich das neue Haus in den Bestand und das bestehende Umfeld des Streckhofs einfügt. Wir wollten damit auch Möglichkeiten aufzeigen, diese immer stärker unter Druck geratene Bauform wieder mit Leben zu erfüllen und zeitgemäß zu interpretieren“, erklären die Bauherren Elisabeth und Claus Schneider. Der Streckhof ist eine traditionelle burgenländische Bauform, die seriell angeordnet, unterschiedliche Nutzungen unter einem Dach auf langen, schmalen Grundstücken vereint.
Der Architekt setzte das neue Gebäude behutsam zwischen die noch intakte Struktur der benachbarten Scheunen und verwendete die gleichen Materialien: Holz und Ziegel. „Die Ortskernverdichtung war zusammen mit dem Erhalt der umliegenden Qualitäten und dem nachhaltigen Gebäudekonzept ein zentrales Anliegen unserer Planung“, erklärt Architekt Juri Troy.
Die beiden Giebelwände wurden aus 50 Zentimeter starken, gebrannten Hochlochziegeln gefertigt. Ober- und Dachgeschoß sowie die Faltläden bestehen aus heimischer Tanne.
Der große Garten ist ein wesentliches Element des Ensembles. Er wird zu beiden Seiten durch die zurückversetzten Faltschiebeverglasungen, die sich großzügig öffnen lassen, quasi in den Wohnbereich geholt. Dadurch ist in den warmen Sommermonaten auch für eine angenehme, natürliche Ventilation gesorgt. Der Garten ist darüber hinaus Lieferant der Rohmaterialien für die Schnapsbrennerei, die als zurückhaltende, dunkel gefärbte Fichtenbox in den bestehenden Stadel eingebaut wurde. Dort werden erlesene Kostbarkeiten destilliert, die am sieben Meter langen Holztisch verkostet werden können.
„Das Ergebnis ist ein Haus, das all unsere Vorgaben erfüllt und auch aus ökologischer und architektonischer Sicht als Impuls dienen kann“, freuen sich die Bauherren. Und dieses Ergebnis überzeugte auch die Jury des Holzbaupreises Burgenland 2020. Sie verlieh dem Streckhof eine Auszeichnung in der Kategorie „Weiterbau“. „Der Baustoff Holz wird, gemeinsam mit anderen natürlichen Materialien, bei diesem Haus derart gekonnt angewandt und in Szene gesetzt, dass eine fast andächtig-sakrale Stimmung entsteht. Holz at its best“, urteilte sie.

Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut
Die Schnapsbrennerei wurde als dunkel gefärbte Fichtenbox in den Stadel eingebaut.
Das neue Gebäude fügt sich harmonisch in das bestehende Ensemble ein und holt mit großen Faltfenstern den Garten in den Wohnbereich. Es wurde 2020 mit dem Holzbaupreis Burgenland in der Kategorie Weiterbau ausgezeichnet
Planung: Juri Troy Architects
Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut
Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut
Burgenländisches zeitgemäß weitergebaut

Leben mit Holz und Wald

Der wohldurchdachte Bau mit charmanten Details bringt den Baustoff Holz in allen Bereichen zur Geltung und verbindet sich sensibel mit der umgebenden Natur.

Leben mit Holz und Wald
Fotos: Holzbaupreis Steiermark/G. Ott

Es war gleich klar, dass es ein Haus aus Vollholz wird“, sagt die Bauherrin Cornelia Desimini über ihr Heim in der Gemeinde Stattegg an der Peripherie von Graz, die geprägt ist von einer weitläufigen Siedlungsstruktur. Ökologische Gründe waren für den Baustoff Holz genauso ausschlaggebend, wie das besondere Raumklima, das Holzbauten auszeichnet. „Es ist warm und behaglich“, schwärmt die Bauherrin von der neuen Behaglichkeit. Sie ließ die Fichtenflächen in den Räumen unbehandelt, denn ihr war wichtig, dass das Material seine Authentizität behielt. Die Böden sind gekalkte Lärche, die Fassade aus sägerauer Lärche blieb ebenfalls naturbelassen. „Dass wir hier quasi im Wald leben, spiegelt das Haus wider. Es fügt sich unaufdringlich in die Umgebung ein“, freut sich Desimini.
Sie wollte ein schlichtes Haus in einem traditionellen Baustil, neu interpretiert. Und das Gebäude sollte Platz für sie, ihre Kinder und für Besucher bieten. „LP architektur hat es mit einem guten Gefühl für Proportionen und Dimensionen perfekt umgesetzt“, so die Bauherrin über den Pongauer Holzbauspezialisten.
Es gibt nicht nur ein Gästezimmer, in den Kinderzimmern können die überbreiten Fensterbänke in kuschelige Schlafnischen für Übernachtungsgäste umfunktioniert werden. Auch der Stauraum wurde von Anfang an eingeplant. Charmant findet die Bauherrin die vielen Details, die ihr Haus besonders gemütlich machen. Da sind zum Beispiel der Niveauunterschied zwischen Küche und Wohnzimmer und die geschickt gesetzten Fensteröffnungen, durch die die Natur in den Wohnraum geholt wird. Der tiefe Balkon dient im Sommer als zusätzliche Terrasse.
Die Juroren des Holzbaupreises Steiermark waren begeistert. „Das ist ein Holzhaus – durch und durch! Hier wird nicht der Versuchung nachgegeben, einen anderen Baustoff in den Vordergrund zu lassen“, schrieben sie in ihrer Begründung für die Verleihung des Holzbaupreises 2021 in der Kategorie Einfamilienhaus. „In seiner klar durchgezogenen Holzkonstruktion schafft der Bau ein angenehmes Wohnklima. Ohne übertriebenes Raumkonzept und doch mit raffinierten räumlichen Ideen entstand ein Familienwohnraum, der mit hoher handwerklicher Qualität langlebiges Wohnen möglich macht. In diesem Einfamilienhaus stimmt der Maßstab“, so die Jury.

Leben mit Holz und Wald
Leben mit Holz und Wald
Leben mit Holz und Wald
Natur draußen und drinnen. Holzoberflächen sorgen für ein angenehmes Wohngefühl in den Räumen, die unbehandelte Lärchenfassade wird sich immer mehr dem natürlichen Umfeld anpassen. Das Gebäude erhielt den Holzbaupreis Steiermark in der Kategorie Einfamilienhaus
Planung: LP architektur ZT
Leben mit Holz und Wald

Wohnen im Obstgarten

Ein neuer Holzturm in einem alten Vorarlberger Weiler zeigt, wie sich zeitgemäße Architektur harmonisch zwischen traditionellen Bauernhäusern einfügt.

Wohnen im Obstgarten
Fotos: Adolf Bereuter

Es passt in den kleinen Ort und ist doch ganz anders. Christian und Caroline Feldkircher haben ihr Wohnhaus am elterlichen Grundstück, am Rande des Obstgartens, als schnörkellosen Wohnturm in Holz errichtet.
„Das Gebäude versteht sich als zeitgemäße Antwort auf die Bauernhäuser und als Teil eines neuen Gebäudeensembles“, sagt der Architekt und Bauherr Feldkircher. So präsentiert sich der Neubau als Kontrast zu den mit reichlich Ornament ausgestatteten Bauernhäusern geradlinig und reduziert. Große Panoramafenster im Erdgeschoß erfüllen den Wunsch der Familie, „im Obstgarten zu sitzen“.
Das in den Hang gebaute Untergeschoß wurde in Massivbauweise errichtet, die beiden Obergeschoße sind ein reiner Holzbau aus 24 Zentimeter dickem, massivem Fichtenholz. Auch die horizontal gerippte Fassade ist aus Fichtenholz gefertigt. Für die Fenster, Möbel und Akustikdecken entschied sich die Architekten-/Bauherrenfamilie für Tanne. Die Dielenböden sind aus Buche. Liebevolle Details, wie die Treppe, die sich um ein tragendes Bücherregal aus Stahl windet, oder selbst gestaltete Türgriffe zeichnen den Bau aus.
Ökologie und Nachhaltigkeit wurden konsequent verfolgt – der Holzbau wurde aus eigenem Holz errichtet, das übrige Baumaterial und alle am Bau beteiligten Unternehmen stammen aus einem Umkreis von maxi­mal 45 Kilometern.
„Schon meine Urgroßeltern haben ihr Bauernhaus aus Eigenholz errichtet und die Wälder danach wieder aufgeforstet. Mit diesem Holz konnten wir nun unser Haus bauen“, erzählt Caroline Feldkircher. In dieser Tradition wurde der Wald für die Nachkommen mit 750 Jungbäumen wieder aufgeforstet.
Der Wohnturm erhielt eine Anerkennung beim Vorarlberger Holzbaupreis 2021. „Das elterliche Bauernhaus mit angebautem Wirtschaftsgebäude, das zwischengestellte neue Funktionsgebäude als Kombination von Carport und Sommerküche und das dreigeschoßige Holzhaus bilden eine harmonische Einheit entlang der Dorfstraße“, befanden die Juroren.

Das Wohnhaus ist eine zeitgemäße Antwort auf die Bauernhäuser der Umgebung und erhielt eine Anerkennung beim Holzbaupreis Vorarlberg 2021
Planung: firm Architekten
Wohnen im Obstgarten Wohnen im Obstgarten
Wohnen im Obstgarten Wohnen im Obstgarten

Kreativität und Handwerk

Ein neuer Holzturm in einem alten Vorarlberger Weiler zeigt, wie sich zeitgemäße Architektur harmonisch zwischen traditionellen Bauernhäusern einfügt.

Die Verleihung des Designpreises an frischgebackene Tischlergesellen ist eine beliebte Tradition der Tischler­innung in der Kärntner Wirtschaftskammer. Normalerweise können die jungen Tischlerinnen und Tischler ihre Lehrabschlussprüfungsstücke am Tischlertag vorstellen und vom anwesenden Publikum bewerten lassen, doch aufgrund der Pandemie-Bestimmungen fand die Beurteilung diesmal online durch eine Jury statt.
Bilder der Werkstücke wurden an sieben Juroren geschickt, und diese entschieden sich mehrheitlich für das Badezimmermöbel von Christopher Meisterl als ersten Platz. „Ich wollte einmal etwas komplett anderes machen“, freute sich Meisterl. Er wandte die vorgegebene Zeit von 60 Stunden auf Planung und Fertigung seines Möbels auf. Für den Rahmen wählte er Eiche Vollholz und Eichenfurnier für die Fronten. „Das Kästchen kann auch mitten in den Raum gestellt werden, dann wirkt es luftig, man kann durchschauen“, sagt Meisterl.
Über Rang 2 freut sich Nico Witzelnig. Er hat ein Sideboard entworfen und gefertigt. Dafür machte er mehrere Skizzen. Dann stellte er fest, „gerade ist langweilig“, und so entstand der schräge Entwurf. „Ich habe mir gedacht, es schaut cool aus, aber es wird schwierig“, erzählt er lachend. Aber ein Gesellenstück mache man nur einmal im Leben. Auch die Kombination von Apfelholz für den Rahmen mit den weiß lackierten Fronten gefiel ihm.
Auf Platz 3 landete Andreas Ebner mit seinem Funktionsmöbel. Wie Meisterl verwendete auch er Eichenholz. „Es ist sehr gebräuchlich und es gefällt mir“, sagt der Jungtischler. Die Idee war, ein modernes Stück zu bauen, das elegant und nicht alltäglich ist und eine gewisse Lockerheit hat. Das Ergebnis ist ein Möbelstück, das vielseitig einsetzbar ist. „Wir verwenden es als Couchtisch“, sagt Ebner.

Kreativität und Handwerk
Christopher Meisterl siegte mit einem Badezimmermöbel aus Eiche
Kreativität und Handwerk
Mit Apfelholz und weiß lackierten Fronten auf Platz 2 – Nico Witzelnig
Kreativität und Handwerk
Ein vielseitig verwendbares Funktionsmöbel brachte Andreas Ebner den dritten Platz
Fotos: Gutschi/Wolfsberg
Zum Nachlesen:

Detaillierte Informationen über verschiedene Möglichkeiten des Einsatzes von Holz und eine Auswahl an Kärntner Holzbauten finden Sie in zahlreichen kostenlosen Broschüren, die Sie bei proHolz Kärnten bestellen können.

  • Holzbau in Kärnten III
  • Holzbaupreis Kärnten 2021
  • Holz und Klimaschutz
  • Häuser aus Holz
  • Fenster aus Holz
  • Fassaden aus Holz
  • Fußböden aus Holz
  • Holz spart Energie
  • Holz zu Gast – Tourismus baut auf Holz
  • Holz bildet weiter – Ausbildungsstätten aus Holz
  • Zeichen setzen – Gemeinden bauen mit Holz
Holzbau-Fachberatung – kostenlos und firmenneutral

proHolz Kärnten bietet allen am Holzbau Interessierten eine kostenlose und firmenneutrale Holzbau-Fachberatung. Termine beim Holzbau-Fachberater können individuell vereinbart werden. Anfragen richten Sie bitte per E-Mail an office@proholz-kaernten.at


Die schönsten Häuser aus Holz

Auf www.proholz-kaernten.at finden Sie die schönsten Kärntner Bauten aus Holz. Die Holzbaugalerie präsentiert eine reiche Auswahl an Bauten – Einfamilienhäuser, Mehrgeschoßer sowie öffentl­iche und gewerbliche Bauten aus ganz Kärnten. Auf www.proholz-kaernten.at geben auch Videos ­Einblick in ausgesuchte Holzbauten.


Arbeitsgemeinschaft der Kärntner Forst- und Holzwirtschaft A-9021 Klagenfurt, Europaplatz 1, Tel. +43 (0)5 90904-215, Fax: +43 (0)5 90904-204 E-Mail: office@proholz-kaernten.at, www.proholz-kaernten.at

ProHolz Kärnten
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Holzbau Gasser GmbH

Holz ist ein krisensicherer Rohstoff

Klimakrise, Pandemie und Krieg in Europa führen uns eindrucksvoll vor Augen, wie wichtig die Verfügbarkeit eigener Rohstoffe ist. Österreich ist in der glücklichen Lage, mit Holz einen wertvollen und nachwachsenden Rohstoff zu besitzen.

Holz ist ein krisensicherer Rohstoff
Foto: Ferdinand Neumüller

Österreich und vor allem Kärnten nutzen im europäischen Vergleich den Holzzuwachs am stärksten, haben aber dennoch die höchsten Holzvorräte. Dieser Umstand ist einerseits dem strengen Forstgesetz, anderseits aber vor allem den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern zu verdanken, die seit Generationen nachhaltig wirtschaften, das heißt, dass sie nicht mehr Holz nutzen, als zuwächst. Vor diesem Hintergrund sind die Holzvorräte in Kärnten in den vergangenen 40 Jahren um rund 60 Prozent von 240 Vorratsfestmeter (Vfm) auf nunmehr 382 Vfm je Hek­tar angewachsen. Kärnten hat somit genügend Holzreserven, um auch künftig die heimische Holzindustrie und den Energiesektor, wie zum Beispiel die Biomassefernwärmeanlagen, mindestens im bisherigen Umfang zu versorgen.

EU-Waldpolitik am Holzweg
„Die geopolitischen Entwicklungen der jüngsten Zeit sind ein klares Signal, dass die nachhaltige Nutzung der heimischen Ressourcen oberstes Ziel sein muss“, fordert der Kärntner Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber. Dem stehen jedoch EU-Ziele und geplante Maßnahmen der Biodiversitätsstrategie, der EU-Waldstrategie sowie weitere Verordnungen und delegierte Rechtsakte entgegen, weil sie die Nutzung des Rohstoffes Holz zunehmend beschränken und mit bürokratischen Hürden und ertragsmindernden Auflagen erschweren, kritisiert Huber.
Dazu nennt er beispielhaft die Forderung, 30 Prozent der Landfläche unter Schutz zu stellen, davon ein Drittel unter strengen Schutz – das bedeutet keine Nutzung – oder die CO₂-Senkwirkung des Waldes weiter zu erhöhen, was ebenso eine Verringerung der Holznutzung zur Folge hätte. Deshalb ist seiner Ansicht nach eine Neuorientierung der EU-Waldpolitik unumgänglich. „Wir dürfen uns unter dem Deckmantel des Klimaschutzes nicht die Möglichkeit nehmen lassen, Holz verstärkt als Ersatz für fossile Energieträger oder als Grundlage für biogene Treibstoffe wie Biodiesel einzusetzen“, erklärt Präsident Huber. „Denn auch der Ersatz fossiler Energieträger durch den nachwachsenden Rohstoff Holz verhindert, dass die Atmosphäre wieder zusätzlich mit jenem Kohlendioxid angereichert wird, der ihr vor Jahrmillionen entzogen wurde und bisher in Form von Öl oder Gas dauerhaft gebunden war.“
Wichtig ist auch zu betonen, dass Holz für die Verbrennung primär nur als Nebenprodukt beim Holzeinschlag anfällt. Dies zeigen die Ergebnisse der jährlichen Holz- einschlagserhebung. So ist in Kärnten der Anteil des Brennholzes trotz Zunahme der Biomasseheizanlagen in den vergangenen zwanzig Jahren nur leicht, von 15 Prozent auf rund 20 Prozent des Holzeinschlags, gestiegen.

Mehrwert durch Waldwirtschaft
Der österreichische Weg der Waldbewirtschaftung zeigt, dass mit der Holznutzung auch die Biodiversität und die Sicherstellung der sonstigen Wirkungen des Waldes für die Allgemeinheit Hand in Hand gehen können. Und besonders bedeutsam ist die aktive Bewirtschaftung der Wälder für die Aufrechterhaltung der Schutzfunktion.
Angesichts des Klimawandels wären Flächenstilllegungen und Nutzungseinschränkungen jedenfalls kontraproduktiv und würden sich auf die gesamte Holzbranche, den Arbeitsmarkt und die Klimabilanz negativ auswirken. „Mit der Waldbewirtschaftung sorgen die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer seit Jahrzehnten nicht nur für Klimaschutz und Biodiversität, sondern auch für eine hohe Wertschöpfung im Land und vor allem auch für Arbeitsplätze rund um Wald und Holz“, sagt Huber.

Der Einsatz von Holz als Brennstoff anstelle von fossilen Energieträgern bedeutet

  • 7 Mal höhere regionale Wertschöpfung
  • 8 Mal mehr Arbeitsplätze
  • 65.000 Kunden in Kärnten werden mit nachhaltiger, regionaler und klimafreundlicher Wärme versorgt – ihnen droht keine Vervielfachung der Heizungskosten

Holz ist ein krisensicherer Rohstoff
Foto: Günther Kuneth
Der Einsatz von Holz als Brennstoff anstelle von fossilen Energieträgern bedeutet

  • 15.000 gefährdete Arbeitsplätze
  • 1,7 Mrd. Euro Verlust an Wertschöpfung für die Holzbranche und die mittelbar betroffenen Branchen
  • 800 Mio. Euro Verlust an Steuern und Abgaben
Holz ist ein krisensicherer Rohstoff
Foto: Paul Gruber
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Wir können uns glücklich schätzen, dass wir Holz als Rohstoff sogar in zunehmendem Maße zur Verfügung haben, dass wir diesen in vielfältiger Weise verarbeiten und einsetzen können und dass wir so zum Klimaschutz aktiv beitragen. Die nachhaltige Nutzung der heimischen Ressourcen muss unser oberstes Ziel sein.

Siegfried Huber
Landwirtschaftskammerpräsident
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Entwicklung der Holzvorräte nach Erhebungsperioden der Österreichischen Waldinventur:

Holz ist ein krisensicherer Rohstoff

Solarmodule auf Holz

Solarmodule auf Holz
Heimisches Holz wurde für den Unterbau des Solarflugdaches verwendet
Foto: Sonnenkraft

Österreichs größtes Solarflugdach wurde in Holzbauweise errichtet und steht in St. Veit auf dem Gelände der Firma Sonnenkraft. Sie erzeugt Photovoltaik-Module und ist ein stark wachsendes Unternehmen, das weitere Lagerfläche benötigte. So musste ein neues Lager gebaut werden, das mit 800 Doppelglas-Modulen, gefertigt im eigenen Werk, ausgestattet wurde. Die Photovoltaik-Module erzeugen rund drei Viertel der Energie, die das Unternehmen für die Produktion und Frisch­wasser-Stationen benötigt. Bei der Unterkonstruktion wurde heimisches Holz eingesetzt. Sie besteht aus elf Fischbauchträgern zu je 6,9 Kubikmetern. Ein Fischbauchträger entspricht dem Holzdachstuhl eines Einfamilienhauses.

Lignin für Sonnencrème

Hautcrèmes oder Lacke enthalten synthetische UV-Blocker. Die Firma Lignovations, ein Spin-off der TU Wien, entwickelt biobasierte Alternativen mit kolloidalem Lignin.

Lignin gehört zu den häufigsten organischen Verbindungen. Es wird in die Zellwände von Pflanzen eingelagert und bewirkt eine Verholzung. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen wurde das Material bisher stofflich kaum genützt und meist nur zur Energiegewinnung in der Papier- und Zellstoffindustrie verbrannt. Das Tullner Start-up Lignovations möchte mit einem neu entwickelten Verfahren den bisherigen „Abfallstoff“ für neue Aufgaben einsetzen, für die man bisher synthetische Substanzen benötigte – etwa in der Kosmetikindustrie, für Lacke oder Verpackungsmaterial.
So werden beispielsweise Sonnencrèmen Chemikalien beigemischt, welche die UV-Strahlung absorbieren, reflektieren oder streuen. Ein ähnlicher Effekt lässt sich mit kolloidalen (sehr fein verteilten) Partikeln aus Lignin erzeugen. „Unsere Lignin- Partikel sind umwelttechnisch unbedenklich und auch für den Menschen gesünder. Sie haben antioxidative Eigenschaften, dadurch können sie vorzeitiger Hautalterung vorbeugen“, sagt Stefan Beisl vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der Technischen Universität Wien. Gewinnen kann man das Lignin aus biologischen Reststoffen, wie Sägemehl oder Weizenstroh. (TU Wien)

Jagdhütte-to-go

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) ließen eine mobile Jagdhütte entwickeln, die per Lkw flexibel von einem Revier ins nächste transportiert werden kann – praktisch eine Jagdhütte­-to-go.

Jagdhütte-to-go
Der Prototyp der mobilen Jagdhütte steht im Mariazellerland
Fotos: ÖBf/roastmedia

Öemeinsam mit dem Tiroler Architektenbüro teamk2 wurde die mobile Jagdhütte entwickelt. Auf knapp sieben Quadratmetern wird alles geboten, was man inmitten der Natur braucht: „Schutz, Komfort und im Idealfall eine tolle Aussicht auf die Natur“, sagt Rudolf Freidhager, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Bundesforste. Die Hütte ist mit Sitz- und Liegeflächen, mit zwei Schlafplätzen, aufklappbarem Esstisch, ausziehbaren Boxen und Regalen als Stauraum, einem Trocken-WC sowie einem Holzofen mit Kaminanschluss ausgestattet. Strom wird von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach bereitgestellt. Der Innenbereich wurde aus Fichtenholz gestaltet, im Außenbereich kommt Lärchenholz zum Einsatz. Ein steiles, vorgezogenes Dach schützt auch in hochalpinen Lagen vor hoher Schneelast, Wind und Wetter und bietet bei Schönwetter einen überdachten Vorplatz mit kleiner Terrasse. Für die mit Spezialfüßen aufgestellte Hütte ist kein Fundament erforderlich.
Der Prototyp steht auf einem naturbelassenen Waldstück im Mariazellerland, gelegen auf rund 1000 Meter Seehöhe, mit malerischem Blick auf das Halltal und die Walster.

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HOLZTHURNER

Holzschulen für Berlin

In Berlin sollen bis zum Jahr 2025 insgesamt 32 Schulen in nachhaltiger Holzmodulbauweise errichtet werden – die ersten sechs Schulen wurden bereits gebaut, weitere neue Schulprojekte der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sind im Bau. Derzeit werden in Berlin dreigeschoßige Schulen mit österreichischem Know-how errichtet. Eine Schule besteht aus fast 100 Modulen, die jeweils drei Meter breit und acht Meter lang sind. Alle Module wurden vor Ort vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengesetzt. Die deutsche Bundeshauptstadt möchte sich als eine der weltweit wichtigsten Holzbau-Metropolen etablieren.

Holzschulen für Berlin
Foto: TKP Architekten

Der Anbau der Frauenklinik im deutschen Tübingen wird ein Pilotprojekt für Holzbauweise im Klinikbau in dieser Stadt. Mit dem geplanten Anbau soll das Mutter-Kind-Zentrum des Universitätsklinikums Tübingen eine Fläche von rund 2900 Quadratmetern bekommen. Das Raumprogramm mit Bettenstationen und Ambulanzen eignet sich gut für die Holzbauweise. Der Gebäudeentwurf mit fast quadratischem Grundriss bietet sich für den wirtschaftlichen Einsatz vorgefertigter Holzbauelemente an. Aspekte zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sowie zum Schallschutz und den besonderen Hygieneanforderungen werden laut Ministerium für Finanzen von Baden-Württemberg besonders vertieft.

München fördert Holz­bauten

Der Münchener Stadtrat hat kürzlich ein Förderprogramm für den Holzbau in Höhe von 60 Millionen Euro verabschiedet. Damit können in der bayerischen Landeshauptstadt bis zum Jahr 2027 rund 6000 neue Wohnungen in Holz- und Holzhybridbauweise entstehen. Vorbild ist der Prinz-Eugen-Park in Bogenhausen. Dort steht Deutschlands größte zusammenhängende ökologische Holzbau-Mustersiedlung, die 2009 beschlossen wurde. Mit 600 Wohnungen in Holzbauweise könnten nun in München in den kommenden Jahren weitere Holzbau-Quartiere realisiert werden.
(proHolz Bayern)

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Holzbau Tschabitscher