Die Nutzfunktion –
Der Wald als Rohstofflieferant
Der Wald liefert einen nachwachsenden, natürlichen Rohstoff, der vielseitig einsetzbar ist: im Bau, als Werkstoff, für Textilien, in der Papierindustrie und vielem mehr. Der durchschnittliche Holzeinschlag in Kärnten beträgt seit Jahren konstant 2,5 Millionen Festmeter, 60 Prozent davon sind sägefähiges Rundholz, wovon der überwiegende Teil in den heimischen Sägewerken verarbeitet wird. Das bedeutet klimafreundliche, kurze Transportwege und eine regionale Wertschöpfungskette.
Die Schutzfunktion –
Der Wald schützt vor Naturgefahren
39 Prozent des Kärntner Waldes fallen in diese Kategorie. Dabei unterscheidet man den Standortschutzwald – zum Schutz des Bodens in felsigen, seichtgründigen oder steilen Lagen sowie als Erosionsschutz – und den Objektschutz. Dabei sichert der Wald Siedlungen, Straßen, Eisenbahnstrecken oder landwirtschaftliche Flächen.
Beim Schutzwald ist eine Bewirtschaftung mit regelmäßiger Durchforstung und Pflege besonders wichtig, um ihn gesund zu erhalten. Käferbefall muss rechtzeitig erkannt werden, daher müssen auch Sturmschäden so rasch wie möglich aufgearbeitet werden. Ein Schutzwald, der nicht laufend gepflegt wird, kann seine Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen. „Die Bewirtschaftung des Schutzwaldes ist fachlich aufwändig, kostenintensiv und mitunter nicht kostendeckend, daher unterstützen wir die Maßnahmen mit forstlichen Förderungen“, erklärt Landesforstdirektor Christian Matitz.
Die Wohlfahrtsfunktion –
Der Wald als Sauerstofflieferant
Bäume „atmen“ Kohlendioxid ein und Sauerstoff aus und sorgen so für eine gesunde Luft „Nicht zu unterschätzen sind die Reinhaltung und Speicherung des Wassers“, erklärt Matitz. Der Regen wird von den Bäumen und Nadeln zurückgehalten und sickert so langsam in den Boden, wo er gespeichert wird. Der Wald sorgt darüber hinaus für einen Temperaturausgleich. Im Sommer ist es im Forst um fünf bis sieben Grad kühler als im Freien, im Winter ist der Effekt umgekehrt: Im Wald ist die Temperatur um drei bis fünf Grad höher.
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„Jeder Kubikmeter
verbautes Holz erspart der Atmosphäre so langfristig
1 Tonne CO2.“
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Wohlstand für viele Familien
Österreichs Sägeindustrie besteht aus mehr als 1000 Betrieben. Ein Großteil davon befindet sich seit Generationen in Familienhand und umfasst ein breites Spektrum an Unternehmen – sowohl Weltmarktführer als auch zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen.
Die Sägeindustrie beschäftigt in Österreich rund 6000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im ländlichen Raum. Sie sorgt für Beständigkeit und Wohlstand in den Regionen und generiert jährlich einen Umsatz von rund 2,4 Mrd. Euro.
Klimaschutzfunktion –
Der Wald als CO2-Speicher
Bäume nehmen CO2 aus der Luft auf, geben den Sauerstoff wieder ab und speichern den Kohlenstoff auf die Dauer ihrer Lebenszeit. Die Lebensdauer eines Baumes beträgt rund 150 Jahre. Wird er nicht geerntet und verarbeitet, fällt er zusammen, verrottet und das CO2 entweicht. Wird der Baum jedoch verarbeitet, bleibt der Kohlenstoff auf die Lebensdauer des Hauses oder Möbelstücks gespeichert.
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„Ein durchschnittliches
Einfamilienhaus aus
Holz bindet rund
40 Tonnen CO2.“
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Freizeitfunktion –
Der Wald als Erholungsraum
Der Wald darf von jedem für Wanderungen oder Spaziergänge genutzt werden, das wurde 1975 im Forstgesetz verankert. Das Befahren der Wälder hingegen (beispielsweise mit Kfz, Fahrrädern oder Rodeln) ist nur mit Genehmigung des Waldbesitzers möglich. Das Ernten von Beeren oder Pilzen ist „geduldetes Recht“ und kann vom Waldbesitzer jederzeit – auf Tafeln vermerkt – widerrufen werden. Den Forstwirt trifft im Wald dann keine Haftung, wenn sich Wanderer durch herabfallende Äste oder im unwegsamen Gelände verletzen. Haftung besteht nur auf markierten Wegen und entlang öffentlicher Straßen.